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Mit Verlaub:

Blätter im Herbstgarten sind nützlich!

Solange die Blätter an den Bäumen hängen, bewundern wir sie. Der zarte Austrieb im Frühjahr, das satte Grün im Sommer und dann das eindrucksvolle Leuchten im Herbst – oder das sanfte Rascheln, wenn sich ein lauer Wind darin verfängt, der kühle Schatten, der an heißen Tagen zum Zufluchtsort wird … das Laub ist nicht nur schön, sondern auch überaus nützlich. Doch sobald sich die Blätter zum Jahresende hin von den Zweigen lösen und leise zu Boden fallen, ist es vielen Gartenbesitzer*innen ein Dorn im Auge. Denn Falllaub wird häufig gleichgesetzt mit lästiger Arbeit. „Tatsächlich lässt sich nicht von der Hand weisen, dass auch im Herbst an einigen Stellen auf dem Grundstück zur Tat geschritten werden sollte“, betont Uschi App vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL).

Wo die Blätter weichen müssen

Auf Gehwegen und der Terrasse ist es wichtig, die Blätter vom Boden zu entfernen, denn in Kombination mit Feuchtigkeit können sie zur Rutschgefahr werden. Außerdem hinterlassen sie auf Dauer bei einigen Materialien unschöne Flecken. Wichtig ist zudem die Reinigung der Dachrinnen – am Haus, der Garage oder auch beim Gewächshaus im Garten, damit der Regen weiter abgeleitet werden kann. Überwintern Pflanzen im Glashaus, sollte auch das Dach von Staub und Laub befreit werden, damit ausreichend Licht ins Innere gelangen kann. Gleiches gilt für die Rasenfläche: Auch die Grashalme brauchen Licht und Luft. Sonst kommt es zu Mangelerscheinungen und Pilzbefall aufgrund der Feuchtigkeit, die sich unter den Blättern staut. „Bei einem Gartenteich mit Fischbesatz ist es ratsam, das Laub aus dem Wasser zu entfernen. Denn am Teichgrund zersetzen Mikroorganismen es zu Faulschlamm, der wichtigen Sauerstoff bindet und zugleich schädliches Gas wie Schwefelwasserstoff freisetzt. Daher ist die Verschmutzung und Verschlammung durch Laub so weit wie möglich zu vermeiden, damit die Fische den Winter gesund überstehen.“, weiß Uschi App vom BGL. „Wer sich die mühsame Arbeit ersparen will, investiert in ein Teichnetz, das rechtzeitig von uns Profis ausgebracht wird und das Laub auffängt. Wir übernehmen auch gleich die weitere Pflege des Teichs, wie das Zurückschneiden der Uferbepflanzung.“

Wo die Blätter wirken dürfen

Doch nur, weil das Laub an einer Stelle unerwünscht ist, muss es nicht auch direkt auf dem Kompost oder gar in der Biotonne landen. Die Natur produziert keinen Müll! Alles befindet sich in einem Kreislauf – auch die Blätter der Bäume. „Fällt das Laub im Herbst von den Bäumen, legt es sich als schützende, natürliche Mulchschicht um die niedrigeren Pflanzen. Dort hält es die Feuchtigkeit im Boden und schützt den Wurzelbereich während der kalten Jahreszeit vor Strahlungsfrösten“, erklärt Uschi App vom BGL. „Außerdem bietet es Rückzugsort sowie Nahrung für verschiedene Kleintiere, auch zahlreiche Mikroorganismen im Boden zehren vom Laub. Sie zersetzen es nach und nach zu wertvollem Humus mit wichtigen Nährstoffen. Das Laub wird also letztendlich zu einem natürlichen Dünger für die Pflanzen im Garten. Viel zu wertvoll für den Müll!" In Beeten können die herabgefallenen Blätter also entspannt liegen gelassen werden, und das von Wegen und Rasen aufgesammelte Laub bietet sich wunderbar als schützende Decke für die anderen Gewächse im Garten an. Vor allem Arten, deren natürlicher Lebensraum im Wald oder am Waldrand ist, nehmen eine solche Mulchschicht dankend an.

Übrigens: Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner achten hierbei auch auf die Art des Baums, um zu entscheiden, wo sie dessen Blätter verteilen. Das Laub von Obstbäumen, Ahorn, Hainbuchen und Linden beispielsweise verrottet sehr schnell, Eichen- und Walnusslaub benötigt aufgrund des hohen Anteils an Gerbsäure dagegen relativ viel Zeit. Außerdem senkt letzteres den pH-Wert des Bodens, was einigen Gewächsen gar nicht gefällt, anderen dagegen, wie beispielsweise Rhododendren, sehr guttut. Generell gilt aber: Laub ist wertvoll und sollte als Teil des natürlichen Kreislaufs im Wald, Park oder eben im eigenen Garten wirken dürfen. Also bitte auf dem eigenen Grundstück zur Bodenverbesserung belassen! Weitere Informationen rund um den Garten und eine Liste mit Fachbetrieben des Garten- und Landschaftsbaus gibt es auf www.mein-traumgarten.de.

BGL

Ramblerrose Bobby James

Die Vertikale nutzen

Eine der wichtigsten Pflanzen für einen Landhausgarten ist die Rose. Sie versetzt uns wie automatisch in das romantisch-verträumte ländliche England, das wir aus den Rosamunde Pilcher Filmen kennen und lieben. Gefüllt blühend, einfach, weiß, rosafarben, knallig rot, als Strauch wachsend oder in die Höhe kletternd – die Auswahl ist groß. „Für Gärten mit wenig Platz sind Kletterrosen ideal“, betont Jungjohann vom BGL. „Mit ihnen können auf kleinem Bodenraum eindrucksvolle Bilder mit ländlichem Charme geschaffen werden.“ Mit der kletternden Königin lässt sich zum Beispiel eine Pergola zum Blühen bringen oder die Hauswand verschönern. Wählt man die Rambler-Rose, kann sogar einem alten, urigen Baum ein neues Gesicht verliehen werden: Anders als ihre Schwestern braucht diese Kletterkünstlerin keine Rankhilfe, sondern findet auch ohne weiteres Zutun in der knorrigen Krone Halt.