Garten
Tipps

Gartentipps

Schotterwüsten verboten!

OVG-Urteil: Schotterwüsten verboten! Grünes Licht für lebendige Vorgärten Die Debatte um das Für und Wider von Schotterwüsten ist eigentlich keine: In Zeiten, in denen Begriffe und Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaanpassung und Schwammstadt täglich in den Medien stehen, wird die naturnahe Gestaltung von innerstädtischen Flächen mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit. Auch die Frage, ob eine Schotterschüttung schöner ist als eine bepflanzte Fläche – das gilt nicht nur für Vorgärten, sondern auch für Mittelstreifen und Kreisverkehre – ist längst beantwortet. In einer repräsentativen Befragung von 2.000 Vorgartenbesitzer*innen ermittelte die GfK bereits 2017 das eindeutige Ergebnis: Der abwechslungsreiche, lebendige Garten ist schöner! Diese Aussage wurde auch von Vorgartenbesitzer*innen bestätigt, die selbst eine Schotterwüste vor dem Haus angelegt hatten. Nicht zu vergessen, dass in allen Bundesländern die auf Basis des Bundesbaugesetzes erlassenen Bauordnungen kategorisch vorgeben, dass „die nicht überbauten Flächen der Baugrundstücke Grünflächen sein müssen, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind.“ Damit sind die sogenannten „Schottergärten“ schon längst illegal. OVG-Urteil in Niedersachsen In vielen Städten und Gemeinden bundesweit sorgt das Thema dennoch seit vielen Jahren für kommunalpolitische Debatten. „Im Neubau ist inzwischen das ausdrückliche Verbot von Schotterwüsten im Grunde der Regelfall, ebenso wie die Forderung nach Dach- oder Fassadenbegrünung“, stellt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) fest. „Schwierig dagegen ist es im Bestand: Hier waren viele Kommunen bisher zurückhaltend mit Sanktionen.“ Doch das könnte sich jetzt ändern, denn ein aktueller Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Niedersachsen vom Januar 2023 hat eine entsprechende Verfügung der Stadt Diepholz bestätigt. Darin wurde den Grundstückseigentümer*innen (Kläger*innen) die Beseitigung eines Schottergartens aufgegeben. Bemerkenswert ist dieses Urteil, weil es im vorliegenden Fall um eine Kiesfläche ging, in der vereinzelt Pflanzen eingesetzt waren – also keine reine Schotterwüste. Trotzdem wollte das OVG auch diese Art der Gestaltung nicht als „Grünfläche“ anerkennen, wenngleich die Grundstückseigentümer*innen dies so sahen. Der „grüne Charakter“ eines Gartens liege in einer durch Bewuchs geprägten, nicht baulichen Nutzung. Steinelemente seien natürlich zulässig, aber nur, wenn sie eine untergeordnete Bedeutung aufweisen. Rettet den Vorgarten! Die Argumente für vielfältige, abwechslungsreiche, individuell gestaltete und vor allem bepflanzte Vorgärten werden von Naturschutzorganisationen, Hauseigentümerverbänden und auch von vielen Kommunen geteilt. Mit seiner Initiative „Rettet den Vorgarten!“ hat der BGL sich früh positioniert und setzt auf gute Gründe für bepflanzte und gestaltete Vorgärten statt Schotter- und Kies-Verboten. Achim Kluge: „Wir fühlen uns durch dieses aktuelle Urteil bestätigt. Das Gericht hat in seiner Begründung ausdrücklich eingefordert, dass ein Vorgarten das Kleinklima und den Wasserhaushalt günstig beeinflussen muss, sowie ein Beitrag dazu sein soll, der Versteinerung der Städte entgegenzuwirken.“ Diese Leistungen von Gärten sind heute wichtiger denn je, wobei es auf jeden Quadratmeter ankommt, um auch auf privaten Flächen Beiträge zur Klimaanpassung umzusetzen. Bremen will Gesetzeslage verschärfen Das OVG-Urteil hat auch in anderen Bundesländern Aufmerksamkeit hervorgerufen. So begrüßt beispielsweise Bremens Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) das Urteil aus Niedersachsen: Das bestätige den dortigen Weg, dass Schottergärten in Bremen nicht nur bei Neubauten verboten seien. Nur so erhalte man die Artenvielfalt und würde keine Flächen versiegeln, auf denen Starkregen versickern kann. In Bremen ist der Rückbau von Schottergärten noch nicht verpflichtend, aber die Regierungskoalition will noch in diesem Frühjahr ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen. Ob weitere Bundesländer dem folgen werden? Es bleib spannend im Vorgarten. Mehr Informationen und Anregungen zu abwechslungsreichen und lebendigen Vorgärten gibt's auf www.rettet-den-vorgarten.de. BGL

Rettet den Vorgarten

Romantischer Landhausgarten:

Der Hektik des Alltags entfliehen

“Das Leben in der Stadt wird von Jahr zu Jahr unerträglicher, und Leute mit moderatem Einkommen, die sich schon lange nach einem bescheidenen Haus auf dem Land gesehnt haben, fangen an, ihre Wünsche zu verwirklichen.“ Nein, das ist kein Zitat aus diesem Jahr, sondern stand schon 1899 in der britischen Zeitschrift „Country Life“.  Durch die industrielle Revolution wurden die europäischen Städte während des 19. Jahrhunderts voller, schneller, lauter … und für viele Menschen schlichtweg zu stressig. Sie begannen, sich nach dem ruhigen Landleben zurück zu sehnen, das ihnen obendrein zeitgenössische Gemälde in wärmsten Farben vorführten. Wer es sich leisten konnte, kaufte ein Haus außerhalb der Stadt und ließ sich einen üppig blühenden Garten anlegen. 120 Jahre später ist ein ähnlicher Trend zu erkennen. Jetzt ist es die Digitalisierung und alltägliche Hektik sowie Lärm, die uns kaum Herunterkommen und Abschalten lassen. Ständig sind wir erreichbar, immer und überall mit jedem vernetzt. Der Alltag ist stressig und lässt uns von einem idyllischen Rückzugsort träumen: Der Landhausgarten feiert ein Comeback.

Hochbeet, Anröchter Sandstein, Rhabarber, Süßkartoffel, Rote Bete, Schnittknoblauch ...

Charmante Wildheit

„Der Landhausgarten ist kein authentisches Abbild eines Bauerngartens, sondern vielmehr eine idealisierte Form“, erklärt Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V..  „Er ist so gestaltet, wie sich damals die britischen Stadtbürger das Leben auf dem Land vorstellten: stark romantisiert.“ Wie im englischen Landschaftsgarten spielen auch in dessen Miniaturausgabe klare Strukturen eine wichtige Rolle: Mit Mauern, Hecken und Formgehölzen werden verträumte Gartenräume geschaffen, in denen eine üppige Pflanzenvielfalt blüht. Diese wächst scheinbar ungebändigt in alle Richtungen und über ihre Grenzen hinaus. Den Effekt der geordneten Wildheit schaffen Landschaftsgärtner, indem sie Gräser, Stauden, Sträucher und Zwiebelgewächse mit unterschiedlichen Höhen und Wuchseigenschaften kombinieren. Hier wiegt sich filigranes Lampenputzergras neben leuchtendem Purpursonnenhut und den interessanten Blütenständen der Fetthenne. An anderer Stelle ziehen hochwachsende Pompondahlien neben zarten Anemonen alle Blicke auf sich, während kleinbleibender Lavendel oder Salbei den Garten mit ihrem herrlichen Duft bereichern.

Kohlmeise

Für ein harmonisches Bild raten die Experten für Garten und Landschaft, sich bei der Auswahl auf eine überschaubare Anzahl an Pflanzen zu konzentrieren und diese wiederholt zu setzen. Dann geht kein Gewächs in der Menge unter und kommt auch noch bei einem Blick aus der Entfernung wunderbar zur Geltung. Achtet man zusätzlich auf unterschiedliche Blühzeiten und gibt auch Immergrünen Raum, dann ist der Garten das gesamte Jahr über attraktiv. Zugleich werden auf diese Weise Insekten und Vögeln reichlich Nahrung und Lebensraum geboten, deren fröhliches Zwitschern und Summen ganz nebenbei für zusätzliche Romantik sorgt.

Ramblerrose Bobby James

Die Vertikale nutzen

Eine der wichtigsten Pflanzen für einen Landhausgarten ist die Rose. Sie versetzt uns wie automatisch in das romantisch-verträumte ländliche England, das wir aus den Rosamunde Pilcher Filmen kennen und lieben. Gefüllt blühend, einfach, weiß, rosafarben, knallig rot, als Strauch wachsend oder in die Höhe kletternd – die Auswahl ist groß. „Für Gärten mit wenig Platz sind Kletterrosen ideal“, betont Jungjohann vom BGL. „Mit ihnen können auf kleinem Bodenraum eindrucksvolle Bilder mit ländlichem Charme geschaffen werden.“ Mit der kletternden Königin lässt sich zum Beispiel eine Pergola zum Blühen bringen oder die Hauswand verschönern. Wählt man die Rambler-Rose, kann sogar einem alten, urigen Baum ein neues Gesicht verliehen werden: Anders als ihre Schwestern braucht diese Kletterkünstlerin keine Rankhilfe, sondern findet auch ohne weiteres Zutun in der knorrigen Krone Halt.

Quitte Spalier (Cydonia)

Eine weitere schöne Möglichkeit, mit wenig Platz großen Eindruck zu machen, bietet Spalierobst: Also Gehölze, die an einem Gerüst hochgezogen werden und deren Krone in eine strenge Form gezogen wächst. Landschaftsgärtner empfehlen hier Apfel- oder Birnbäume, da sie sich besonders schön als Spalier ziehen lassen und mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen, aber auch Quitten oder Pflaumenbäume sind geeignet. Bietet der Garten eine Mauer, die nach Süden zeigt, können dort sogar wärmeliebende Obstgehölze gepflanzt werden, wie Aprikosen oder Feigen. „Natürlich reicht der Fruchtertrag nicht für einen Selbstversorgergarten, aber hin und wieder von der eigenen Ernte zu naschen, ist einfach ein köstliches Highlight im Gartenjahr“, betont Jungjohann. Weitere Informationen gibt es auf www.mein-traumgarten.de.

BGL

Malus domestica - Apfelbaumblüte

Frühling heißt: Nix wie raus!

Der Garten erweitert die Wohnfläche

Frühling ist nicht gleich Frühling: Nicht einmal was den Beginn der Jahreszeit angeht, gibt es eine eindeutige Ansage. Der astronomische Frühlingsanfang ist am 1. März, der kalendarische am 21. März und der phänologische, also der vom Entwicklungsstand der Pflanzen abhängige, ist dreigeteilt: Der Vorfrühling liegt im Zeitraum vom Blühbeginn der Schneeglöckchen und der Haselnuss bis zur Reife der Salweidenkätzchen. Dann folgt der Erstfrühling (Forsythie, …) bis schließlich mit der Blüte der Apfelbäume und des Flieders der Vollfrühling beginnt. So genau aber wollen die meisten Gartenbesitzer es gar nicht wissen. Sie freuen sich, dass es abends wieder spürbar länger hell ist, dass hin und wieder die Sonne schon angenehme Wärme spendet, dass morgens wieder Vögel zwitschern … und dass der Garten mit den ersten Blüten aus dem Winterschlaf erwacht ist.

Prunus

Fenster und Türen auf und …

… raus ins Freie! So schön es war, im Winter am Ofen zu sitzen, zu lesen und zu faulenzen, der Frühling lässt uns wieder aktiv werden. Mit den wärmenden Sonnenstrahlen kommt auch das sogenannte Frühlingsgefühl. Die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts regen unter anderem die Durchblutung, den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt an, der Frühling lässt sein blaues Band … Wir freuen uns an den ersten Zwiebelblühern, am Austrieb der Sträucher und dem kraftvollen Wachstum der Stauden. Die frische Luft vertreibt den Wintermuff und wir genießen es, wenn die Terrassentür einmal offen stehen kann. Überhaupt die Terrasse: Das erste Sonntagsfrühstück draußen im Garten ist herrlich! Sehr angenehm auch, dass es nun abends wieder länger hell ist. Am frühen Abend noch einmal durch den Garten zu schlendern und dem ersten Blütenduft nachzuspüren ist im besten Sinne entspannend. Glücklich lauschen wir den Rufen der gen Süden ziehenden Kraniche und Wildgänse: Es wird Frühling!

Liquidambar styraciflua - Amberbaum

Gartenleben

Für Kinder bietet der Garten die Möglichkeit zu Sport und Spiel ohne die Beschränkungen des Hauses. Kaum gibt es die ersten warmen Tage, wollen Kinder am liebsten gleich kurze Hosen anziehen und barfuß laufen …Ob Sandkasten, Versteckspiel, Fußball, Federball oder auch nur in den Himmel starren – all das ist im Kinderzimmer nicht möglich. Aber auch für die Eltern ist der Garten eine willkommene Erweiterung der Wohnfläche, denn jetzt wird das Leben immer mehr nach draußen verlegt. Draußen feiern, draußen essen, draußen kochen, draußen lesen, … das Draußen-Zimmer wird dabei immer komfortabler. Die entsprechenden Möbel und Einrichtungen gehören heute zum Garten ebenso wie auch technische Hilfsmittel, die die Gartenarbeit erleichtern. Mähroboter sorgen für stets gepflegte Rasenflächen ohne Lärm oder Mühe zu machen. Auch automatische Bewässerung – getrennt gesteuert je nach Bedarf für Rasen- und Beetflächen – ist inzwischen alles andere als ungewöhnlich. Dafür spricht nicht zuletzt, dass die professionell geplanten Systeme weniger Wasser verbrauchen als das herkömmliche Gießen. Für den Einbau von neuen Techniksystemen sollten sich Gartenbesitzer an die professionellen Landschaftsgärtner wenden, sie können die notwendigen Installationen so verlegen, dass sie nicht auffallen oder stören und den Garten optimal versorgen. Es bietet sich an, die Gartenbeleuchtung gleich mit zu planen und die Stromleitungen in den gleichen Graben zu verlegen.

Spaten - pala

Appetit auf Gartenarbeit

Nicht zu vergessen sind die vielen Gartenbesitzer, denen es im Frühling wieder in den Fingern juckt, weil sie im Garten arbeiten wollen: Da werden Laubreste von den Beeten geharkt, erste Unkräuter gezupft, Äste geschreddert und vielleicht schon Kräuter und Gemüsejungpflanzen gesetzt. Aber auch für die Aktiven unter den Gartenbesitzern gibt es interessante Arbeitserleichterungen. „Vor allem ältere Gartenbesitzer schwärmen heute vom Gärtnern in Hochbeeten. So müssen sie sich nicht mehr bücken und können bequem alle notwendigen Arbeiten erledigen. Außerdem wachsen die Pflanzen darin oft besser als im gewachsenen Boden“, so Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) in Bad-Honnef. Seit einigen Jahren ist ein Trend hin zur Kombination von Zier- und Nutzgarten festzustellen. „Die Ernte aus diesen Flächen soll dabei nicht die Familie ernähren, aber es ist für viele Gartenbesitzer reizvoll, mit Stolz die Produkte der eigenen Gartenarbeit frisch auf dem Tisch zu genießen“, so der Experte. Weitere Informationen unter www.mein-traumgarten.de.

BGL

Narzissenblüte

Was ist noch im Garten zu tun?

Wenn nicht schon geschehen, werden zu Frühlingsbeginn die trockenen Samenstände und Blätter der Stauden und Gräser entfernt, damit die neuen Pflanzenteile austreiben und sich gut entwickeln können. Der Rasen sollte jetzt frei von Laub sein, damit er nach jedem Frühlingsschauer ausreichend trocknen kann. Doch nicht nur die Pflanzen, auch die Hardware des Gartens wünscht sich unsere Zuwendung. So ist es wichtig zu überprüfen, ob die Beleuchtung, Bewässerung oder die Teichtechnik nach der kalten Winterzeit noch funktionieren. Auch bei Wegen, Treppen und der Terrasse empfiehlt es sich, sie einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Sind die Platten noch trittsicher oder haben sich einige vielleicht verschoben? Zugleich können die befestigten Flächen gereinigt und für die Outdoor- Saison hergerichtet werden, damit die Gartenmöbel wieder an ihren Platz im Garten ziehen können.